Um Hecken als zentrale Antwort auf die Biodiversitäts- und Klimakrise zu stärken, organisierte die BaumLand-Kampagne am 17. Januar 2024 in der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin den ersten bundesweiten Heckentag.
Berlin, den 17. Januar 2024
Feldhecken, in Norddeutschland auch Knicks genannt, sind Alleskönner: Sie vereinen Klima- und Biodiversitätsschutz, indem sie den Boden vor Erosion schützen, Wasser in der Landschaft halten, Kohlenstoff binden und ein vielfältiges Habitat für Flora und Fauna bieten. Obwohl sie zentrale Antworten auf die Krisen unserer Zeit liefern, ist ihre Zahl rückläufig und ihr Pflegezustand oft schlecht. Mögliche Strategien, um dem entgegenzuwirken, wurden auf dem ersten bundesweiten Heckentag unter dem Motto „Aushecken! Mehr Gehölze in die Landwirtschaft“ diskutiert. Organisiert von der BaumLand-Kampagne des Fördervereins der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Mitteldeutschland (FAbL e.V.), fand er am 17. Januar 2024 in der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin statt. Erstmals vernetzten sich Landwirt:innen, Wissenschaftler:innen, Vereine, Politik und Verbände, um sich für mehr Hecken in der Kulturlandschaft einzusetzen.
„Zukunftsfähige Landwirtschaft braucht Gehölze. Sie sind die beste Antwort auf die Biodiversitäts- und Klimakrise. Unter dem Motto “fördern, nutzen, pflanzen” müssen die politischen Weichen für mehr Hecken jetzt gestellt werden.”, so Dr. Malin Tiebel von der BaumLand-Kampagne.
„Viele Bäuerinnen und Bauern möchten Hecken anlegen. Hohen Kosten und betriebliche Einschränkungen halten sie derzeit davon ab. Es braucht Nutzungskonzepte und eine bessere Förderung.“, sagt Michael Grolm, Vorsitzender der AbL (Arbeitsgemeinschaft bäuerlichen Landwirtschaft) Mitteldeutschland e. V..
Die 150 Teilnehmer:innen des Heckentags waren sich einig: Eine langfristige Förderung, Nutzungskonzepte, neue Ideen der Heckenpflanzung im Klimawandel und die Vorteile für eine klimaangepasste Landwirtschaft fördern die Akzeptanz von Hecken durch Bäuerinnen und Bauern. Nur so kommen wieder mehr Gehölze in die Kulturlandschaft.
Auf dem YouTube-Kanal des Fördervereins der AbL Mitteldeutschland (FAbL) stehen in einer Playlist alle Vorträge zum Nachgucken zur Verfügung! Die Podiumsdiskussion kann über den Livestream der Heinrich-Böll-Stiftung angesehen werden.
Hier können bis Ende März die Vortragsfolien heruntergeladen werden und hier findet sich der Tagungsbericht, der den Tag zusammenfasst.
Sehr gerne können die Videos und der Tagungsbericht verbreitet werden, damit das Wissen und die Ideen möglichst viele Menschen erreichen. Für die Newsletter von Initiativen haben wir einen kurzen Text entworfen und Bilder bereitgestellt, die gerne genutzt werden dürfen.
Feldhecken bieten eine wichtige Antwort auf das Artensterben und den Klimawandel. Sie schützen die Äcker und Böden vor Wind- und Wassererosion und halten das Wasser in der Landschaft. Pro Hektar binden sie ähnlich große Mengen an Kohlenstoff wie Wald und bieten Lebensraum für über 1000 Tierarten. Sie geben der Landschaft Struktur und fördern als Habitatkorridore die Verbreitung von Samen und Tieren. Bäuerinnen und Bauern haben sie seit Generationen aus genau diesen Gründen gepflanzt. In vielen Regionen Deutschlands werden sie entscheidend für eine zukunftsfähige Landwirtschaft sein und haben damit einen entscheiden Einfluss auf die Frage, wie wir leben möchten. Auch der Weltklimarat fordert deutlich mehr Gehölze in der Landwirtschaft. Trotzdem werden die Feldgehölze immer weniger und ihr Pflegezustand ist vielerorts schlecht. Es gibt einen dringenden Handlungsbedarf. Aus diesem Grund hat die BaumLand-Kampagne des Fördervereins des FAbL e.V. den ersten bundesweiten Heckentag organisiert. Unter dem Motto „Mehr Gehölze in die Landwirtschaft!“ hat die Kampagne das Ziel, eine strukturreiche Agrarlandschaft zu schaffen. Von deren mannigfaltigen Ökosystemdienstleistungen kann schließlich die gesamte Gesellschaft profitieren.
Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung statt und sie wurde gefördert durch die Alfred Toepfer Stiftung, die Zukunftsstiftung Landwirtschaft und die VRD Stiftung für Erneuerbare Energien.