Feldhecken sind Alleskönner und Bäuerinnen und Bauern haben sie genau aus diesem Grund gepflanzt: Als Bodenretter schützen sie unsere Lebensgrundlage vor Wind- und Wassererosion und halten Wasser in der Landschaft. Ihre Wurzeln erreichen Nährstoffe in tieferen Bodenschichten und machen diese auch für Kulturpflanzen wieder verfügbar. Landwirt:innen können auf diese Weise langfristig einen höheren Ertrag auf der gesamten Fläche erzielen. Doch auch die Hecke selbst kann für Lebensmittel, Brenn- und Bauholz genutzt werden.
Heute steht vor allem ihre Rolle beim Klima- und Biodiversitätsschutz im Fokus: Hecken binden eine ähnliche Menge Kohlenstoff wie der Wald (Drexler et al. 2021). Hier kommen über 1000 Tierarten vor, die die Hecke als Nahrungsquelle, für Brutplätze und als Schutz vor Fressfeinden nutzen. Feldhecken vernetzen die Landschaft und Korridore entstehen, die Tieren und Pflanzen einen größeren Lebensraum ermöglichen.
Die Heckenbestände sind innerhalb des letzten Jahrhunderts immens geschrumpft. In den ostdeutschen Bundesländern gab es von 1950-1970 die größten Verluste an Hecken, als große Produktionseinheiten für die landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften geschaffen wurden. Aber auch im Westen Deutschlands reduzierten sich die Hecken durch eine Neueinteilung des Landes während der Flurbereinigung. So sind in den letzten 70 Jahren in Deutschland ca. die Hälfte aller Heckenstrukturen verschwunden. Heute wollen viele Landwirt:innen wieder Gehölze auf ihren Feldern, können aber die Kosten dafür nicht tragen. Außerdem bewirtschaften sie oft Pachtland, auf dem sie ohne Rücksprache keine Hecken pflanzen dürfen.
Über Jahrhunderte prägten Feldhecken Aussehen und Entwicklung der heutigen Kulturlandschaft. Dann wurden sie der Landwirtschaft ausgerissen. Doch jetzt hat es sich ausgeheckt! Neue Hecke braucht das Land und die Bäuerinnen und Bauern brauchen bessere Förderbedingungen! Hier geht es zu unseren Forderungen!
Damit natürliche Hecken ihr volles Potential entfalten können!