Unter dem Motto „Agroforst – vielfältig, bäuerlich, notwendig“ kamen mehr als 300 Teilnehmer:innen am 1. & 2. Oktober 2024 in Kassel zusammen, um
…auf 3 Exkursionen Agroforstvorzeigeprojekte zu erkunden
…bei knapp 50 Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops Wissen zu teilen
…auf dem Markt der Möglichkeiten mit 34 Aussteller:innen neue Verbindungen zu schmieden
…sich an Agroforstpoesie & -musik zu erfreuen
…und Agroforstgerichte, mit Zutaten von insgesamt 29 AbL-Betrieben und zubereitet durch das Restaurant Mijou, zu genießen
Neben dem fachlichen Austausch hat der Kongress insbesondere politische Fragen in den Vordergrund gestellt und Agroforst-Interessierte mit ganz unterschiedlichen Hintergründen miteinander vernetzt. Die Expertise reichte von Streuobst über Hecken und Waldgärten bis zu modernen Systemen, der Agroforst-Bezug von Bäuer:innen über Tätigkeiten in Verwaltung und Wissenschaft bis hin zu Naturschutzprojekten.
Keine Zeit gehabt oder Lust, das Ganze zu vertiefen?
Organisiert haben den Kongress die BaumLand-Kampagne, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), die junge AbL, der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) und der Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften der Universität Kassel.
Spenden: Wir haben keine Kosten und Mühen gescheut, um mit dem Kongress dem Thema Agroforst weitere Schübe zu verleihen. Leider haben wir in Bezug auf die Finanzierung des Kongresses noch ein großes Finanzloch. Kannst Du helfen, es zu stopfen?
Unterstützt die Finanzierung mit Eurer Spende:
Verwendungszweck „Agroforst-Kongress“
Förderverein AbL Mitteldeutschland e.V.
IBAN: DE76 8309 4495 0003 4620 21
Mit dem Programm wollten wir den Fokus besonders auf den bäuerlichen Praxisbezug legen. Welche Schnittsysteme gibt es im Agroforst? Wie plane ich ein Agroforstsystem? Wie halte ich Wasser in der Landschaft und wie funktioniert eigentlich Tierhaltung im Agroforstsystem? Aber auch politische Themen kamen nicht zu kurz. Abgerundet wurde das Programm durch eine Podiumsdiskussion, agroforst-inspirierte Verpflegung von AbL-Betrieben und natürlich durch viel Raum für Vernetzung.
Der Kongress beschränkte sich dabei nicht auf die "modernen" Agroforstsysteme, sondern schlug die Brücke zu einer modernen Weiterentwicklung der "traditionellen" Systeme wie Hecken und Streuobstwiesen.
Exkursion 1 führte zu der Apfelsorten-Versuchsanlage von H.-J. Bannier, Robert Görlitz und Niklas Richelshagen in die Nähe von Witzenhausen. Auf diesem Bio-Betrieb wird seit einigen Jahren mit einer Vielzahl an Sorten gearbeitet, die keinerlei Pflanzenschutz erhalten. Welche Sorten zeigen sich resistent gegenüber Krankheiten, sich wandelndem Klima und den Herausforderungen der modernen Landwirtschaft? Hans-Joachim Bannier ist einer der führenden Pomologen in Deutschland.
Foto: Hans-Joachim Bannier
Exkursion 2 ging zum Werragut bei Eschwege. Der Bio-AbL-Betrieb, der durch Julius und Katharina Nennewitz geführt wird, bietet auf 12 Hektaren einen beeindruckend diversen Agroforst-Bestand. Von Äpfeln und Walnüssen über Maibeeren und Feigen ist beinahe alles dabei, was im nordhessischen Klima wächst und einen erntbaren Ertrag bietet. Als AbL-Betrieb zeigt das Werragut auf, welche Möglichkeiten auch auf kleineren Flächen bestehen, um die Landwirtschaft von morgen anders zu gestalten.
Foto: ReSoLa e.V.
Bei der dritten Exkursion ging es auf die hessische Staatsdomäne Frankenhausen. Dieser wirtschaftlich arbeitende Betrieb ist sehr eng an die Uni Kassel angebunden und bietet auf der einen Seite die Möglichkeit, praxisnahe Forschung zu betreiben und auf der anderen Seite, Ideen aus der Forschung auf einem landwirtschaftlichen Betrieb zu verwirklichen. Neben knapp 25-jährigen Heckenstrukturen und weiteren Naturschutzmaßnahmen gibt es seit ein paar Jahren auch moderne Alley Cropping Agroforstsysteme. Bei der Führung wollen wir auch die vor Ort wirtschaftenden Landwirt*innen einbinden und einen Überblick darüber geben, welche Chancen, aber auch welche Herausforderungen die Integration von Gehölzen auf den Betrieb gebracht haben.
Foto: T. v. Elsen
Den kulturellen Höhepunkt des Agoroforstkongresses bot das Abendprogramm. Hier gab es ein lybisches Agroforst-Buffet von bäuerlichen AbL-Betrieben, die auf Gehölze setzen und ganz viel Raum zum Vernetzen. Neben dem kulinarischen Highlight gab es auch Agroforst-Musik.
An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal ausdrücklich bei allen bedanken, die uns auf die eine oder andere Art bei der Vorbereitung oder während des Kongresses selbst unterstützt haben! Ohne diese Hilfe wäre der Kongress nicht möglich gewesen.
Unser besonderer Dank gilt an dieser Stelle der Zukunftsstiftung Landwirtschaft für die Finanzierung des Videoschnitts, sodass wir die Mitschnitte des Raums Biodiversum auf YouTube hochladen konnten.
Auch allen Teilnehmenden danken wir herzlich für das zahlreiche Kommen, die spannenden Impulse, innovativen Ideen und lebendige Diskussionen. Wir freuen uns auf den weiteren Austausch!