Vielen Landwirt:innen wissen um den Nutzen von Agroforst für Boden und Klima. Kosten und Risiken sind allerdings für die meisten Betriebe zu hoch. Damit neue Agroforstsysteme angelegt werden, braucht es eine attraktive Förderung, die folgende Punkte beinhaltet:
In allen Bundesländern müssen Landwirt:innen durch Investitionsprogramme bei den hohen Kosten zur Anlage und Etablierung von Agroforstsystemen unterstützt werden.
Die jährliche Förderung von 60 €/ha Gehölzfläche muss dringend angehoben werden. Die Förderhöhe muss die aufwendige Etablierung und Bewirtschaftung abbilden. Sie muss so attraktiv und langfristig verankert sein, dass auch nach Pächter:innenwechsel der Anreiz besteht, das Agroforstsystem weiter zu erhalten und nutzen.
Agroforstsysteme müssen je nach ihren Leistungen unterschiedlich hoch gefördert werden. Ein Orientierungswert sollte die Arten- und Strukturvielfalt sein.
Eine Agroforst-Anlage muss während des gesamten Förderzeitraums verändert werden können. So kann das Design optimiert werden, wenn sich betriebliche oder klimatische Faktoren ändern oder Pflanzen sich nicht als standortgerecht herausstellen.
Die Abstands-Sonderregelung bei Agroforstflächen von je 20 m zu benachbarten Flächen muss wieder abgeschafft werden. Sie grenzt Betriebe mit kleinen Schlaggrößen aus.
Agroforstsysteme müssen nach einem möglichen Auslaufen der Förderung landwirtschaftliche Nutzfläche bleiben und nicht einen Naturschutz-Status erhalten. Sonst werden viele Landwirt:innen alle Bäume vor Ende der Förderung beseitigen oder ein Agroforstsystem gar nicht erst anlegen.
Wir setzen uns für eine Vielfalt neuer Agroforstsysteme ein. Und dafür, dass bei der neuen Agroforst-Förderung traditionelle Systeme wie Streuobst und Feldhecken weiterhin mitgedacht werden.