Fachgerechte Jungbaumpflege

Straßen- und Alleebäume sind vielerorts im Rückgang, bzw. in schlechtem Pflegezustand. Häufig trifft man auf Bäume mit großen Wunden, die durch versäumte oder unsachgemäße Baumpflege im Jungbaumstadium entstanden sind. In einigen Bundesländern wird das Problem erkannt: Brandenburg etwa verankerte 2024 in der Alleenkonzeption 2030 die Notwendigkeit fachgerechter Jungbaumpflege. 

Auch für moderne Agroforstsysteme ist die Jungbaumpflege elementar: Um Wertholz- oder Fruchtgewinnung auf landwirtschaftlichen Flächen zu integrieren, müssen Bäume professionell aufgeastet werden. Die kontinuierliche und professionelle Pflege der Bäume können die in der Landwirtschaft tätigen Menschen oft nicht selbst leisten.

Eine professionelle Jungbaumerziehung erhöht die Produktivität und Langlebigkeit der Bäume, spart langfristig Kosten und reduziert Konflikte mit Straßenverkehr, Landwirtschaft und Anliegern.

Unsere Ansatzpunkte um die Jungbaumpflege in Alleen, Agroforstsystemen und Streuobstflächen flächendeckend zu verbessern:

  • eine Literaturanalyse, welche die verschiedenen Modelle des Aufastens unter Berücksichtigung von Wundgröße und Wundverhältnis (hier: selektives Aufasten) vergleicht
  • eine Umfrage unter den Baumpflegeschulen, um herauszufinden, inwiefern diese selektives Aufasten berücksichtigen (erste Ergebnisse, wer noch teilnehmen möchte: ritsche[at]baumland-kampagne.de)
  • Bewusstseinsbildung z.B. auf den Augsburger Baumpflegetagen mit Stand, Plakaten (selektives Aufasten, mehrstämmiges Aufasten) und Schnittvorführungen
  • Zusammenarbeit mit der Obstbaumschnittschule, deren Teil-Skript wir frei verfügbar herausgeben dürfen
  • eine Verankerung von Mindestqualifikationen in Förderprogrammen und Ausschreibungen (European Tree Worker, European Tree Technician, Fachagrarwirt:in Baumpflege oder mind. 2-tägige Fortbildung in Rgeorie und Praxis mit spez. Ausbildungsinhalten)

Lassen Sie uns darüber ins Gespräch kommen!